AB 2 JAHREN, 7:15–16:00 Uhr, Feitag bis 14:00 Uhr,
je nach verfügbaren Plätzen ganzjährig möglich!
Schon vor der relativ neuen Begrifflichkeit der Nachhaltigkeit war nachhaltiges Vorleben und Arbeiten ein grundlegendes Thema in waldorfpädagogischen Einrichtungen.
Neben Spielzeug aus Naturmaterialien und gesunden, täglich mit den Kindern zubereiteten Brotzeiten gehörte es in unserer Einrichtung zur Normalität, Gartenarbeit gemeinsam zu verrichten und Gemüsebeete mit den Kindern zusammen zu pflegen, um den Kindern einen wertschätzenden Umgang mit Natur und Lebensmitteln vorzuleben.
Mit dem Begriff BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) ist die Idee geboren, Kinder nun bewusster an dieses Thema heranzuführen, damit sie als zukünftige Erwachsene ganz selbstverständlich das Ziel einer gesunden, nachhaltigeren Welt zu verfolgen.
Bereits im Kleinkinderalter gefestigte Gewohnheiten und Verhaltensweisen bleiben auch später erhalten und sorgen so in Zukunft für eine bewusstere, nachhaltigere Gesellschaft.
Gemäß unserer waldorfpädagogischen Orientierung setzen wir bei Naturpädagogik auf das Lernen am Vorbild sowie Projekte und Erlebnisse, die Kinder in ihrem Tun stärken. Kognitiver Input zum Thema wird auf das Essenzielle beschränkt und möglichst gering gehalten.
Unsere Räumlichkeiten sind eingerichtet mit Möbeln aus Holz, die auf eine lange Lebensdauer ausgelegt sind und bei Bedarf repariert werden können.
Das Spielmaterial besteht hauptsächlich aus selbst gesammelten Naturmaterialien wie Steine, Äste, Tannenzapfen und hochwertigen, stabilen Spielzeugen aus Holz.
Plastik wird in unserer Einrichtung nur in Ausnahmefällen als Material geduldet und verwendet. Diese Regel beachten wir auch bei Sandspielsachen, die entweder aus Emaille oder aus recyceltem Bio-Plastik bestehen.
Teller und Gläser bestehen aus Keramik und Glas, auch um den Kindern einen sorgfältigen Umgang mit diesen Gegenständen zu vermitteln.
Wir greifen bei der Beschaffung von neuen Spielmaterialien gerne auf Flohmärkte oder Spenden zurück. Durch die Verwendung von gebrauchten, noch intakten, oft sogar noch neuwertigen Spielen und Spielzeugen sorgen wir für eine längstmögliche Nutzung von bereits bestehendem Spielzeug, ohne Neues aus dem Laden kaufen zu müssen.
Kaputtes Spielzeug wird nicht sofort entsorgt, sondern in der „Spielzeugwerkstatt“ für die Eltern zur Reparatur angeboten. Je nach Möglichkeit können die Kinder hier selbst bei der Reparatur zusehen.
Die für unsere täglichen Brotzeiten benötigten Lebensmittel werden von den Mitarbeitern des Kindergartens auf dem Arbeitsweg im nahegelegenen Dorfladen lokal eingekauft. Hierbei steht der Grundsatz der regionalen Lebensmittel zusammen mit Bio-Qualität an oberster Stelle. Bei schönem Wetter in den warmen Monaten wird der Einkauf auch mit Bollerwagen und einzelnen Kindern zu Fuß erledigt.
Da unser Mittagessen über einen Catering-Dienst bezogen wird leben wir hier unter anderem Wert auf Nähe des Anbieters zum Kindergarten, um den CO2-Fußabdruck durch eine kurze Lieferstrecke möglichst gering zu halten.
Unsere Räumlichkeiten werden von der Reinigungskraft mit ökologisch abbaubaren Reinigungsmitteln gereinigt. So soll vermieden werden, dass umweltschädliche Stoffe in den Wasserkreislauf gelangen und Schäden hervorrufen.
Um den Kindern nachhaltige Lebensgewohnheiten vorzuleben und zu festigen, finden verschiedene regelmäßige Projekte und pädagogische Angebote statt:
Die Kinder erleben hier, wo Lebensmittel herkommen und wie viel Pflege und wertschätzender Aufwand zur Produktion von Lebensmitteln nötig ist.
Die Kinder lernen hier die Pflege des Gartens: Unkraut zupfen, Rasen pflegen, Obstbäume schneiden, Laub rechen, Beerensträucher pflegen
Bei gezielten Spaziergängen mit Müllbeuteln und Greifzangen sammeln wir den Müll auf dem Weg ein und entsorgen diesen korrekt.
Neben dem Anlegen einer Blumenwiese für die Bienen besprechen wir die wichtige Funktion dieser und anderer Insekten und basteln zum Thema
Die Kinder züchten jeweils ihre eigene Prunkbohne in einem Glas, begleitet von einem Bilderbuch. Die Bohne dürfen sie anschließend eintopfen und mit nach Hause nehmen. Die Kinder sollen so die Dauer vom Samen zum Nahrungsmittel kennenlernen und damit Lebensmittel sowie Pflanzen besser wertschätzen können.
Eine kleine Werkbank im Flur dient als Spielzeugwerkstatt für kaputtes Spielzeug. Je nach Möglichkeit dürfen Eltern hier im Beisein der interessierten Kinder das Spielzeug reparieren
Das gemeinsame Zubereiten von gesunden Mahlzeiten soll den Grundstein für eine gesunde Ernährung im Erwachsenenalter legen sowie die Wertschätzung gegenüber der Lebensmittel fördern.
Wir versuchen neben der Mülltrennung durch bestimmte Verhaltensgewohnheiten, möglichst viel Müll zu vermeiden:
O Sparsames Verwenden von Bastelpapier
O Basteln aus recycelten Gegenständen
O Abschnitte und Recyclingpapier als Malpapier für den Maltisch
O kleine Portionen bei der Essensausgabe mit der Option auf Nachschlag
O Achtsamkeit beim Einkauf von Lebensmitteln (Menge und Verpackung)
Mülltrennung wird jährlich im Reigen mit den Kindern besprochen und eingeführt
Regelmäßige Ausflüge zum nahegelegenen Bio-Bauernhof sollen den Kindern den Wert nachhaltiger Landwirtschaft verdeutlichen.
Neben Kühen auf der Weide und Schweinen mit Freilauf dürfen wir auch gelegentlich Angebote wie eine Kartoffelernte wahrnehmen.
Jährliche Kräuterwanderungen unter fachkundiger Leitung unseres Natur- und Umwelt-Lehrers Herrn Stephan Siebenhüter sollen Kinder für Pflanzen sensibilisieren und den Kindern ermöglichen, Pflanzenarten selbstständig zu erkennen und zu bestimmen.
„Im Haus der Wiese“ – Wir betrachten den Lebensraum Wiese und Ihre Bewohner sowie ihre Bedeutung im Ökosystem.
Wir verbringen regelmäßige Vormittage im Wald ohne Spielzeug, um uns näher mit dem Lebensraum Wald zu beschäftigen. Hierbei werden neben Pflanzen auch Tierspuren und Insekten bestimmt und der Lebensraum Wald erkundet. Diese Erfahrungen sollen die Wertschätzung der Kinder gegenüber dem Lebensraum Wald festigen.
Um unsere Arbeit im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung möglichst auszubauen, streben wir nach wachsender Vernetzung mit anderen Einrichtungen.
Aktuell arbeiten wir zusammen mit der Freien Schule Lech-Donau an gemeinsamen Projekten zur Nachhaltigkeit sowie mit der Gemeinde Buttenwiesen an geeigneten Umsetzungen für das Allgemeinwohl.
Das Personal bildet sich regelmäßig zum Thema „BNE – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ fort. Die gemeinsamen Erkenntnisse werden in Teamsitzungen besprochen und in das bestehende Konzept eingearbeitet. Feedback von Eltern nehmen wir gerne entgegen.
Bildung für nachhaltige Entwicklung ist als Prozess zu verstehen, der sich durch wachsende Erkenntnisse und neue Ideen fortbewegt.
Deshalb reflektieren wir nicht nur in regelmäßigen Abständen die tatsächliche Umsetzung unseres bestehenden Konzeptes, sondern forschen auch nach geeigneten Ergänzungen, die unser Konzept umfangreicher und nachhaltiger gestalten können.
Aktuelle Stellenangebote siehe unter "Stellenangebote"